Schüler besuchen Ruine Wehrstein
Reich hatte die Stelle ausgewählt, wo er nach Archivsichtungen den Eingang zum 1550 angelegten Weingarten vermutet. Bewaffnet mit Schaufeln, Pickeln und Schubkarren zum Heranschaffen neuer Steine, machten sich die elf Albeck-Schüler der Klasse 9c ans Werk, Steine so aufzuschichten, dass auch ohne Mörtel eine haltbare Mauer entstand. "Der Stein hat ja gar kein Gesicht", konnte man plötzlich aus dem geschäftigen Treiben hören. Adressat war Günter Reich aus Empfingen. Die Jungs hörten gerne auf seinen Rat. Im Jahre 1550 sei am Hang unterhalb der Burgruine ein Weinberg angelegt worden, erklärte der Ruinen-Experte. Das Gelände war 1,2 Hektar groß, 5000 Weinstöcke wurden gekauft, wusste Günther Reich aus seinen Nachforschungen in Archiven.
1645, gegen Ende des 30-jährigen Krieges war die Burg zerstört worden, und hier endeten auch die Informationen über den Weinbau. Allerdings finden sich auch nach Kriegsende 1648 immer wieder Erwähnungen von Reparaturen der Weinbergmauer sowie Schadensmeldungen, die einstürzenden Weinbergmauern würden ins Dorf Fischingen hinunterfallen. An der Stelle, wo die Albeck-Schüler nun ihre Trockenmauer errichteten, vermutet Günther Reich den Eingang zum Weingarten. Weiter unten im Hang ist noch eine originale Mauer aus Zeiten des Weinbaus, auch sie könnte noch saniert werden. Mit der motivierten Arbeit der elf Albeckschüler war Günther Reich sehr wohl zufrieden. Sie arbeiteten so schnell, dass er mit ihnen auch noch einen Steinkranz am Rondell anlegen wird. (Foto: Vollmer)