Sanierungsarbeiten an der Burgruine Wehrstein
Sanierungsbedürftig war auch ein Stück der Mauerkrone, das frisch aufgemauert werden musste. Von innen wurde die ehemalige Bastion mit Streben und Holzbalken abgestützt. Als nächstes sind die Mitglieder des Fördervereins dran: Sie müssen haufenweise Geröll entfernen, damit das Spezialunternehmen genug Platz hat, um Stahlstützen einzuziehen. Diese sollen vorerst bleiben, um die Bastion vor dem Einstürzen zu bewahren. "Eventuell wollen wir diesen Teil der Ruine begehbar machen", verrät Hubert Breisinger einen der Wünsche des Fördervereins. Dann wäre auch ein Geländer notwendig. Letztlich entscheidet darüber aber das Landesdenkmalamt.
Bei Probeschürfungen über dem Gewölbe haben die Arbeiter einen besonderen Fund gemacht: In rund einem Meter Tiefe stießen sie auf einen gemauerten Kalkfußboden, der teilweise freigelegt wurde. "Vermutlich ist der Boden komplett befestigt gewesen, weil er als Plattform für schweres Geschütz gedient haben könnte", weiß Breisinger von dem Karlsruher Geotechnik-Professor Erwin Schwing, der sich die Anlage angeschaut hat. Schwing hat gegenüber dem Förderverein ein Sichtfenster für den Kalkfußboden angeregt. Dazu muss aber noch das Landesdenkmalamt gehört werden.
Gerade ist der Rundturm dran: Derzeit sind die Spezialtiefbau-Experten mit Ausfugarbeiten beschäftigt, um dem Turm mehr Stabilität zu verleihen. Da es sich um Natursteine handelt, wird für die Verfüllungen Trasskalk eingesetzt. Darüber hinaus ist geplant, wieder ein Fenster aufzumauern.
Die Gesamtkosten für Bau und Planung für die Bauabschnitte IV und V liegen laut Hubert Breisinger bei rund 160.000 Euro.
Von Cristina Priotto Sulz-Fischingen/Empfingen