Weiße Fahne flattert auf der Ruine im Wind
Besonders der renovierte Rundturm mit dem neu aufgemauerten Fenster ist seither auch vielen Durchreisenden ins Auge gefallen. Der neueste Hingucker ist eine weiße Fahne, auf der in Schwarz, Gelb und Rot das Logo der Edelfreien von Wehrstein zu sehen ist. Dieses Adelsgeschlecht bestimmte vom 12. bis zum 14. Jahrhundert die Geschicke Fischingens, Empfingens und Betras.
Der Förderverein Burgruine Wehrstein hat die Fahne vor einigen Wochen bei einer Fachfirma in Auftrag gegeben. "Wir wollten ein auch vom Tal aus gut sichtbares Zeichen setzen", begründet Fördervereins-Vorsitzender Hubert Breisinger dies.
Auf der Suche nach einer geeigneten Vorlage für das Wappen wurden die Mitglieder des Fördervereins im "Württembergischen Adels- und Wappenbuch" von Otto von Alberti aus dem Jahr 1899 fündig. Dieser wiederum stützt sich auf Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605, der seinerseits auf die Züricher Wappenrolle Rekurs nahm, die Mitte des 14. Jahrhunderts von einem Unbekannten angefertigt wurde und die einzige bekannte Abbildung eines Wehrsteiner Wappens enthält. Ansonsten sind nur Siegel überliefert.
Darauf zu sehen sind in einem schwarzen Schild mit gelben Rand ein gestürzter Anker, ein Helm mit Verzierung sowie ein Schirmbrett auf einem roten Kissen, das mit elf schwarzen Hahnenfedern bestückt ist.
Ein Historiker, der sich mit den freien Herren von Wehrstein und Isenburg befasst hat, mutmaßte zur Herkunft des Ankers bereits im Jahr 1876, dass vermutlich ein Ahnherr der Wehrsteiner an einem Kreuzzug Barbarossas teilnahm. In einem Sturm wurden seinerzeit wohl drei Schiffe zerstört, der Wehrsteiner konnte aber gerettet werden und wählte zur dankbaren Erinnerung daran offensichtlich das Symbol eines Schiffes für das Wappen seines Geschlechts.
Die Fahne des Fördervereins soll laut Hubert Breisinger möglichst das ganze Jahr über hängen, um Auswärtige auf die Burg aufmerksam zu machen. Des Weiteren ist geplant, am Ortseingang sowie bei der Brücke Wegweiser aufzustellen, damit Interessierte den Fußweg hinauf zur Ruine besser finden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Fördervereins Wehrstein