Michael Schon repariert Krippenfiguren
Groß und Klein erfreuen sich an den Szenerien der Krippendarstellungen, gleich welcher Art sie sind. Auch die Krippe in der Fischinger Pfarrkirche St. Margaretha wird in diesen Tagen gerne besucht. Alljährlich wird diese von der Familie der Mesnerin Maria Wöhrstein aufgebaut, die Krippenfiguren betreut jedoch Michael Schon.
Der 64-jährige ehemalige Prokurist der Volksbank Rottweil ist seit Jahren selbst Krippenbauer und seit Kindheitstagen Modelleisenbahnbauer.
Michael Schon hat sich seine Krippe und deren Landschaft selbst gebaut. In diesem Winter widmet er sich dem Bau einer Krippe im orientalischen Stil. Sein Faible für Krippen hat er bereits vor über einem Jahrzehnt bekundet, als er als damaliger Vorsitzender des katholischen Kirchenchors Fischingen in den Jahren 1996 bis 2000 drei Krippenausstellungen in der Fischinger Festhalle organisierte. Die Liebe zu den Krippen und auch Krippenfiguren liegt offensichtlich im Blut.
Einer seiner Onkel mütterlicherseits, Eduard Rebmann, hat sich selbst seine eigenen Krippenfiguren geschnitzt. Ein weiterer Onkel hat sich in der Freizeit mit der Holzbildhauerei beschäftigt und schon sein Großvater Reinhard Rebmann hat sich in den 1940er- und und 1950er-Jahren um die Reparatur und Restaurierung der Fischinger Krippenfiguren gekümmert.
So bewegt sich also Michael Schon seit Jahren auf familiärem Terrain, wenn er kleine und größere Beschädigungen an den weihnachtlichen Figuren repariert. Ob Hirte, Maria und Josef, Dreikönige oder vor allem die Schafe: Sie bedürfen immer mal wieder einer kleineren Reparatur. Da ist der Heiligenschein zerbrochen, eine Hand fehlt, bei den Schafen fehlen Beine oder Ohren. Was abgegangen oder beschädigt ist, wird ergänzt, nachgeschnitzt und angeleimt sowie farblich ergänzt. Michael Schon hat schon eine gewisse Meisterschaft im Restaurieren der Figuren erreicht, dass man erst auf Hinweis oder auf ganz intensives Betrachten der Figur eine Ergänzung erkennen kann.
Das Alter der Fischinger Krippenfiguren, die teilweise aus Fichtenholz geschnitzt sind, dürfte bei etwa 110 Jahren liegen. Vermutlich wurden die Figuren mit neugotischer Farbgebung mit der Einweihung der Fischinger Pfarrkirche im Jahr 1901, also vor 110 Jahren beschafft.