Gemeindehaus nach Brand wieder nutzbar
Gemeindehaus St. Katharina in Fischingen ist nach Brand jetzt wieder nutzbar / Krabbelgruppe hofft auf Spielzeugspenden
Groß war der Schrecken gewesen, als Ralf Bossenmaier am 5. November vergangenen Jahres per Zufall Rauch im katholischen Gemeindehaus St. Katharina in Fischingen entdeckte. Als Ursache hatten ein Sachverständiger, ein Elektriker und ein Chemiker bei einer Inspektion einen Brand im Stromkasten durch einen technischen Defekt ausgemacht (die SÜDWEST PRESSE berichtete).
Der Brand hatte in dem Gebäude deutliche Spuren hinterlassen: Wände und Decken im Erdgeschoss waren schwarz verrußt. Wochenlang blieb das Gemeindehaus anschließend ohne Strom, die Installation der bei einer Verlosung gewonnenen 73 Module für eine Fotovoltaikanlage musste solange ruhen. Damit nicht genug: Veranstaltungen in der Adventszeit fielen wegen der fehlenden Räumlichkeiten aus oder sie wurden in den Farrenstall der Narrenzunft verlegt.
Die katholische Bücherei blieb mehrere Wochen lang geschlossen. Regelmäßige Nutzer wie die Krabbelgruppe, der Frauenkreis, der Seniorenkreis und die Pfadfinder mussten sich ebenfalls Ausweichquartiere suchen: Die Krabbelgruppe etwa traf sich während der vergangenen Wochen im ehemaligen Gasthaus Burg Wehrstein. Frauenkreis, Senioren und die Pfadfinder wichen in den Farrenstall aus.
Inzwischen ist das Gemeindehaus komplett gereinigt und der Stromkasten ausgetauscht worden. "Es ist alles soweit wiederhergestellt und geputzt", teilt Kirchengemeinderats-Vorsitzende Annerose Schröder auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE mit. Dort, wo die Heizung nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, können auch die Räume wieder genutzt werden. Der Frauenkreis etwa war gestern erstmals wieder im Gemeindehaus. Die katholische Bücherei im Erdgeschoss hat den Betrieb sogar schon wieder aufgenommen, als die Heizkörper noch nicht gingen und ist seither regelmäßig geöffnet, die Pfadfinder warten indes noch auf den Einbau neuer Heizungen. Dieser soll laut Schröder "so schnell wie möglich" erfolgen.
Seit wieder Strom da ist, konnte auch die Solaranlage mit einer Leistung von 18 Kilowatt in Betrieb genommen werden.
Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Gemäß Versicherungspolice wird die katholische Kirchengemeinde allerdings auf 10000 Euro Eigenbeteiligung sitzenbleiben, teilt Annerose Schröder mit. Den Großteil der Summe wird die Erzdiözese übernehmen müssen - "solche Summen könnten wir aus eigenen Mitteln nicht stemmen", betont Schröder.
Die Mütter der Fischinger Krabbelgruppe waren mit ihren Kleinen diesen Montag erstmals nach dem Brand wieder in ihrem Raum unter dem Dach. Ihre Freude über die Rückkehr wurde jedoch getrübt: Da der Rauch nach dem Brand in dem Stromkasten bis dort hinauf zog, setzten sich die giftigen Dämpfe auch auf dem dort gelagerten Spielzeug ab. "Ein Gutachter der Versicherung hat die Schadstoffbelastung gemessen und uns empfohlen, die Spielsachen nicht weiterzuverwenden, weil Kleinkinder vieles in den Mund nehmen", erzählt Ramona Friesinger, die die Krabbelgruppe in Fischingen leitet. Die Folge: Der gesamte bisherige Fundus an Spielzeug musste weggeworfen werden.
Die Versicherung übernimmt die Kosten für neue Spielsachen allerdings nicht, weil die Gegenstände nicht Eigentum der katholischen Kirchengemeinde Fischingen waren, sondern aus Privatbesitz stammten.
Um für die zurzeit sieben Kinder wieder an Spielzeug zu gelangen, hat die Kirchengemeinde einige Herstellerfirmen angeschrieben und um Materialspenden gebeten. "Die Ersten haben bereits reagiert", teilt Ramona Friesinger erfreut mit. Darüber hinaus hoffen die Eltern der Krabbelgruppenkinder aber auch, dass Bürger ihnen gut erhaltene Spielsachen von ihren Kindern oder Enkeln schenken. Die Jungen und Mädchen sind zwischen sechs Monate und drei Jahre alt und wünschen sich eine Kinderküche, Bobby-Cars, größere Bausteine, Puppen, Schiebeautos oder eine Holzeisenbahn. Speziell für die Jüngsten wären ein Spielbogen oder Motorikwürfel gut. Falls für die Fischinger Krabbelgruppe zuviele gespendete Spielsachen zusammenkämen, würden die nicht benötigten Dinge an eine karitative Einrichtung wie etwa die Sulzer Tafel weitergeleitet, verspricht Gruppenleiterin Friesinger.
Info: Wer der Fischinger Krabbelgruppe Spielzeug spenden möchte, kann sich an Ramona Friesinger wenden, Telefon 07454/976615.
Bild: cap
Text: Cristina Priotto
Groß war der Schrecken gewesen, als Ralf Bossenmaier am 5. November vergangenen Jahres per Zufall Rauch im katholischen Gemeindehaus St. Katharina in Fischingen entdeckte. Als Ursache hatten ein Sachverständiger, ein Elektriker und ein Chemiker bei einer Inspektion einen Brand im Stromkasten durch einen technischen Defekt ausgemacht (die SÜDWEST PRESSE berichtete).
Der Brand hatte in dem Gebäude deutliche Spuren hinterlassen: Wände und Decken im Erdgeschoss waren schwarz verrußt. Wochenlang blieb das Gemeindehaus anschließend ohne Strom, die Installation der bei einer Verlosung gewonnenen 73 Module für eine Fotovoltaikanlage musste solange ruhen. Damit nicht genug: Veranstaltungen in der Adventszeit fielen wegen der fehlenden Räumlichkeiten aus oder sie wurden in den Farrenstall der Narrenzunft verlegt.
Die katholische Bücherei blieb mehrere Wochen lang geschlossen. Regelmäßige Nutzer wie die Krabbelgruppe, der Frauenkreis, der Seniorenkreis und die Pfadfinder mussten sich ebenfalls Ausweichquartiere suchen: Die Krabbelgruppe etwa traf sich während der vergangenen Wochen im ehemaligen Gasthaus Burg Wehrstein. Frauenkreis, Senioren und die Pfadfinder wichen in den Farrenstall aus.
Inzwischen ist das Gemeindehaus komplett gereinigt und der Stromkasten ausgetauscht worden. "Es ist alles soweit wiederhergestellt und geputzt", teilt Kirchengemeinderats-Vorsitzende Annerose Schröder auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE mit. Dort, wo die Heizung nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, können auch die Räume wieder genutzt werden. Der Frauenkreis etwa war gestern erstmals wieder im Gemeindehaus. Die katholische Bücherei im Erdgeschoss hat den Betrieb sogar schon wieder aufgenommen, als die Heizkörper noch nicht gingen und ist seither regelmäßig geöffnet, die Pfadfinder warten indes noch auf den Einbau neuer Heizungen. Dieser soll laut Schröder "so schnell wie möglich" erfolgen.
Seit wieder Strom da ist, konnte auch die Solaranlage mit einer Leistung von 18 Kilowatt in Betrieb genommen werden.
Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Gemäß Versicherungspolice wird die katholische Kirchengemeinde allerdings auf 10000 Euro Eigenbeteiligung sitzenbleiben, teilt Annerose Schröder mit. Den Großteil der Summe wird die Erzdiözese übernehmen müssen - "solche Summen könnten wir aus eigenen Mitteln nicht stemmen", betont Schröder.
Die Mütter der Fischinger Krabbelgruppe waren mit ihren Kleinen diesen Montag erstmals nach dem Brand wieder in ihrem Raum unter dem Dach. Ihre Freude über die Rückkehr wurde jedoch getrübt: Da der Rauch nach dem Brand in dem Stromkasten bis dort hinauf zog, setzten sich die giftigen Dämpfe auch auf dem dort gelagerten Spielzeug ab. "Ein Gutachter der Versicherung hat die Schadstoffbelastung gemessen und uns empfohlen, die Spielsachen nicht weiterzuverwenden, weil Kleinkinder vieles in den Mund nehmen", erzählt Ramona Friesinger, die die Krabbelgruppe in Fischingen leitet. Die Folge: Der gesamte bisherige Fundus an Spielzeug musste weggeworfen werden.
Die Versicherung übernimmt die Kosten für neue Spielsachen allerdings nicht, weil die Gegenstände nicht Eigentum der katholischen Kirchengemeinde Fischingen waren, sondern aus Privatbesitz stammten.
Um für die zurzeit sieben Kinder wieder an Spielzeug zu gelangen, hat die Kirchengemeinde einige Herstellerfirmen angeschrieben und um Materialspenden gebeten. "Die Ersten haben bereits reagiert", teilt Ramona Friesinger erfreut mit. Darüber hinaus hoffen die Eltern der Krabbelgruppenkinder aber auch, dass Bürger ihnen gut erhaltene Spielsachen von ihren Kindern oder Enkeln schenken. Die Jungen und Mädchen sind zwischen sechs Monate und drei Jahre alt und wünschen sich eine Kinderküche, Bobby-Cars, größere Bausteine, Puppen, Schiebeautos oder eine Holzeisenbahn. Speziell für die Jüngsten wären ein Spielbogen oder Motorikwürfel gut. Falls für die Fischinger Krabbelgruppe zuviele gespendete Spielsachen zusammenkämen, würden die nicht benötigten Dinge an eine karitative Einrichtung wie etwa die Sulzer Tafel weitergeleitet, verspricht Gruppenleiterin Friesinger.
Info: Wer der Fischinger Krabbelgruppe Spielzeug spenden möchte, kann sich an Ramona Friesinger wenden, Telefon 07454/976615.
Bild: cap
Text: Cristina Priotto