Pressebericht zur Ausstellung "en miniature"
Heimat, wie sie der Künstler sieht
44 Teilnehmer zeigen Miniatur-Bilder im Fischinger Gemeindehaus / Ausstellungseröffnung am 6. April
Wie sehen Künstler das Neckartal zwischen Sulz und Rottenburg ?
Eine interessante Aufgabe, die ihnen der kirchliche Bauförderverein St. Margaretha in Fischingen gestellt hat.
Das Ergebnis wird ab dem 6. April präsentiert.
Dann wird die Ausstellung »Heimat im Neckar-Erlebnis-Tal en miniature« im katholischen Gemeindehaus eröffnet. Sie ist ein Beitrag zu den Heimattagen Baden-Württemberg und geht auf die Idee von Hermann-Joseph Speier zurück.
Als Galerist der »Schwarzen Treppe« in Haigerloch hat er auch weitreichende Beziehungen. Es sei nicht schwierig gewesen, die Künstler für dieses Projekt zu gewinnen, erzählt er. Mehr Überredungskunst brauchte er dafür, dass die Teilnehmer auf dem kleinem Format von 20 mal 20 oder alternativ 15 mal 15 Zentimetern ihre Werke ablieferten. Eine weitere Bedingung stellte der Bauförderverein außerdem: Es mussten realistische Bilder mit erkennbarem Motiv sein.
Was nicht heißt, dass die Fantasie ausgeschlossen wurde. Da wird beispielsweise das Wasserschloss Glatt, von dem es eine ganze Reihe von Bildern gibt, mit einem Vorhängeschloss und einem Reagenzglas, das mit Wasser gefüllt wird, dargestellt. Ein anderes Bild zeigt das Glatter Schloss im Pop-Art-Stil.
Charles Montigne aus der Haigerlocher Partnerstadt Noyal sur Vilaine ist darauf spezialisiert, markante Gebäude aus zwei Ortschaften zu vermischen. Fachwerkhäuser in Bergfelden und die Horber Stadtansicht haben ihm offenbar besonders gefallen. Als Motive dienten den Künstlern zumeist die Wahrzeichen der Orte entlang des Neckars: die Ruine Albeck mit Schneeglöckchen, die Waldhornbrücke in Sulz, die Fischinger Pfarrkirche, die Pfahljochbrücke in Neckarhausen, Türme und Stadtansicht von Horb, das Schloss Weitenburg in Starzach-Börstingen oder die Wurmlinger Kapelle. Insgesamt sind es 44 Hobby-Maler und »Profis«, die sich an der einmaligen Veranstaltung beteiligen. Zwar gab es schon mal eine Ausstellung im Glatter Wasserschloss mit Werken vom oberen Neckar, doch nicht in Kleinformat und begrenzt auf das Neckar-Erlebnis-Tal.
Star in Fischingen ist der mit seiner naiven Malerei bekannt gewordene Haigerlocher Karl Hurm. Er lässt auf seinem Miniaturbild von der Horber Stadtansicht Boote auf dem Neckar schwimmen, besetzt unter anderem mit rätselhaften fülligen Damen. Auf dem zweiten Bild sieht man den Rottenburger Dom, davor Autos mit den besagten Damen als Touristen.
»Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis«, sagt Hermann-Joseph Speier im Hinblick auf die Vielfalt und Qualität der Bilder, aber auch der angewandten Techniken, die von Zeichnungen, Aquarell- und Acryl-Malerei bis Patchwork und Linodruck reichen. Die Bilder können übrigens gekauft werden.
Bei der Ausstellungseröffnung am Samstag, 6. April, um 17 Uhr im Gemeindehaus spricht der Rottweiler Kunsthistoriker und Schriftsteller Egon Rieble. Margarete Schon (Flöte) und Matthias Schon (Klavier) umrahmen musikalisch die Vernissage, zu der Hans Hipp die Besucher begrüßen wird. Die Ausstellung ist bis 28. April, dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr, geöffnet.
Es gibt aber auch Sonderführungen nach Absprache. In dem Fall kann man sich an Hermann-Joseph Speier wenden, Telefon 07485/10 12.